Skip to main content

Über den Autor

Das Thema Umweltbewusstsein rückt immer mehr in den Mittelpunkt, und besonders die Gastronomie gerät unter Druck sich den wachsenden Anforderungen von Verbrauchern und Regulierungsbehörden anzupassen. Von Papierstrohhalmen zu wiederverwendbaren Dosen: Restaurants, Cafés und Imbisse stehen unter Druck, ihre Verwendung von Einwegplastik drastisch zu reduzieren. Gastronomen, die zukunftsfähig bleiben wollen, müssen sich mit nachhaltigen Alternativen beschäftigen, die nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch ökonomisch tragfähig sind.

Die gute Nachricht: Es gibt heute zahlreiche umweltfreundliche Verpackungslösungen, die sich langfristig sogar positiv auf die Kostenstruktur eines Betriebs auswirken können. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige der gängigsten nachhaltigen Verpackungsoptionen und erklären, wie Gastronomen Plastik reduzieren können, ohne dabei die Qualität oder den Kundenservice zu gefährden.

Umweltfreundliche Verpackungsmaterialien – was gibt es?

Das Angebot an nachhaltigen Verpackungsmaterialien hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Viele der heute angebotenen Alternativen zu Plastik und Co. sind nicht nur praktisch, sondern auch optisch ansprechend. Weg von der Vorstellung, dass es alternative Verpackungen nur in einem langweiligen Braunton gibt. Die neuen Alternativen überzeugen auch das Auge, was in der Gastronomie – vor allem bei Take-away- oder Lieferangeboten – unerlässlich ist. Umweltfreundliche Verpackungen können daher nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch das Image eines Unternehmens positiv beeinflussen. Hier ein Überblick über die gängigsten Materialien, die Gastronomen verwenden können, um Einwegplastik zu reduzieren:

Biologisch abbaubare Materialien

Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Maisstärke (PLA), Zuckerrohr (Bagasse) oder Palmblättern sind robust und zersetzen sich unter natürlichen Bedingungen. Das heißt, sie verschwinden auf natürliche Weise und belasten die Umwelt über Jahrzehnte nicht. Für den Gast sind diese Materialien ein sichtbares Zeichen, dass der Gastronomiebetrieb Verantwortung für die Umwelt übernimmt. Zudem wirken sie oft hochwertig und verleihen den Speisen durch ihr natürliches, rustikales Aussehen einen modernen, nachhaltigen Touch. Diese Verpackungen sind eine stilvolle Alternative zu herkömmlichem Plastik.

Kompostierbare Verpackungen

Kompostierbare Verpackungen bestehen aus biologischen Materialien, die in industriellen Kompostieranlagen innerhalb weniger Monate abgebaut werden können. Sie hinterlassen keine schädlichen Rückstände und lassen sich daher gut in Kreislaufsysteme integrieren, wie sie in vielen Städten bereits praktiziert werden. Der Unterschied zu den biologisch abbaubaren Werkstoffen besteht darin, dass sie speziellere Bedingungen für den Abbau benötigen. Gastronomen, die besonderen Wert auf regionale Kreisläufe und geschlossene Kompostierungsszenarien legen, finden hier eine umweltfreundliche Lösung, die das Abfallaufkommen drastisch reduziert.

Mehrwegverpackungen

Mehrwegverpackungen sind Systeme, bei denen die Kunden Pfand für die Verpackungen zahlen und diese beim nächsten Besuch wieder zurückgeben können, gewinnen vor allem in Großstädten mit starkem Take-away-Geschäft an Popularität. Einige Restaurants erlauben ihren Gästen auch, die Verpackungen zu behalten, was zusätzlich als Marketingmaßnahme dienen kann. Diese Systeme tragen nicht nur zur Abfallvermeidung bei, sondern fördern auch die Kundenbindung. Optisch sind Mehrwegverpackungen, seien es Glasbehälter oder hochwertige Edelstahlboxen, ansprechend und vermitteln ein Gefühl von Qualität und Nachhaltigkeit.

Papier und Karton

Papier- und Kartonverpackungen gehören nach wie vor zu den beliebtesten umweltfreundlichen Verpackungen. Sie bestehen häufig aus Recyclingmaterial und sind leicht zu entsorgen oder zu recyceln. Außerdem können diese Verpackungen vielseitig bedruckt und personalisiert werden, was sie nicht nur praktisch, sondern auch ästhetisch ansprechend macht. Papier- und Kartonverpackungen sind in der Regel leichter und kostengünstiger in der Anschaffung als andere umweltfreundliche Materialien wie Glas oder Edelstahl und bieten dennoch eine umweltfreundliche Alternative für die Gastronomie.

Folien und Naturmaterialien

Eine besonders originelle und nachhaltige Verpackungslösung sind Produkte aus natürlichen Blättern wie Bananen- oder Palmblättern. Optisch sicher nicht die richtige Wahl für jedes Restaurant, aber dort, wo sich ein Einsatz anbietet, lässt sich ein echter Mehrwehrt schaffen. Ein Hingucker, der selbst Take-away zum Erlebnis machen kann und dabei mit Abstand die umweltschonendste Verpackung ist, denn diese Materialien sind vollständig biologisch abbaubar.

 

Tipps, um Plastik in der Gastronomie zu reduzieren

Der Wechsel zu umweltfreundlichen Verpackungen bedeutet natürlich eine Anpassung in den täglichen Abläufen eines Gastronomiebetriebs. Das kann anfangs etwas herausfordernd sein, aber mit der richtigen Herangehensweise lässt sich die Umstellung reibungslos gestalten. Hier sind einige Ansätze, wie Gastronomiebetriebe den Plastikverbrauch effektiv reduzieren können – ohne den Betriebsfluss zu stören oder die Kundenzufriedenheit zu beeinträchtigen:

  1. Einführung von Mehrwegbehältern und -systemen
    Viele Kunden zeigen bereits eine Bereitschaft, ihre eigenen Behälter für Take-away-Gerichte mitzubringen, wenn sie dafür belohnt werden – beispielsweise durch einen kleinen Rabatt oder einen zusätzlichen Vorteil. Gastronomen können dies aktiv fördern, indem sie solche Angebote prominent bewerben. Alternativ können auch eigene Mehrwegbehälter angeboten werden, die gegen Pfand herausgegeben und bei der Rückgabe wieder verwendet werden. So lassen sich nicht nur Einwegplastikverpackungen reduzieren, sondern gleichzeitig auch die Kundenbindung stärken – denn wer Behälter zurückbringt, kommt zwangsläufig wieder.
  2. Umstellung auf plastikfreies Besteck und nachhaltige Strohhalme
    Klassisches Plastikbesteck und Plastikstrohhalme gehören immer mehr der Vergangenheit an. Materialien wie Holz, Bambus oder Papierstrohhalme sind großartige Alternativen, die bereits viele Betriebe einsetzen. Es gibt mittlerweile auch kompostierbare Alternativen aus Pflanzenfasern oder sogar essbare Varianten, wie Trinkhalme aus Nudeln oder anderen Lebensmitteln. Solche kleinen, kreativen Lösungen können nicht nur Plastik einsparen, sondern auch das Gästeerlebnis aufwerten, da sie oft als besonderer Hingucker wahrgenommen werden.
  3. Optimierung der Portionsgrößen und Verpackung
    Ein weiterer Schritt zur Reduzierung von unnötigem Verpackungsmaterial ist die Optimierung der Portionsgrößen. Statt pauschal größere Verpackungen zu nutzen, lohnt es sich, die Portionsgrößen genauer auf die Bedürfnisse der Kunden abzustimmen. Hier können flexible Verpackungsgrößen zum Einsatz kommen, um sicherzustellen, dass möglichst wenig überschüssiges Verpackungsmaterial verwendet wird. Außerdem kann die Verpackung selbst schlanker und effizienter gestaltet werden, um das Volumen zu reduzieren.
  4. Zusammenarbeit mit regionalen Anbietern und Lieferanten
    Verpackungen, die aus regionalen Quellen stammen, haben oft einen kleineren ökologischen Fußabdruck, da sie kürzere Transportwege zurücklegen. Durch den direkten Kontakt mit lokalen Anbietern können Gastronomen auch besser auf die Herstellung und die Umweltfreundlichkeit der verwendeten Materialien Einfluss nehmen. Darüber hinaus können individuelle Verpackungslösungen entwickelt werden, die den spezifischen Bedürfnissen des eigenen Betriebs gerecht werden.
  5. Schulung des Personals
    Eine der größten Herausforderungen bei der Umstellung ist die Einbindung des gesamten Teams. Es ist wichtig, dass das Personal versteht, warum der Umstieg auf umweltfreundliche Verpackungen wichtig ist und wie die neuen Abläufe aussehen. Regelmäßige Schulungen und klare Anweisungen helfen, dass alle Mitarbeiter die neuen Verpackungslösungen richtig einsetzen und den Gästen gegenüber erklären können.

Diese Schritte erfordern zwar anfangs ein gewisses Maß an Umstellung, aber sie bieten eine langfristige Lösung, um den Plastikverbrauch zu reduzieren. Wichtig ist, dass Gastronomen ihre Kunden über diese Maßnahmen aktiv informieren und ihnen die Vorteile klar kommunizieren – das schafft Transparenz und erhöht die Akzeptanz der neuen Verpackungslösungen.

Kosten senken durch nachhaltige Verpackungen

Auch wenn es anfangs teurer erscheint, auf nachhaltige Verpackungen umzusteigen, gibt es verschiedene Strategien, um die Kosten zu reduzieren:

Wiederverwendungssysteme: Mit Mehrwegbehältern kann man die Kosten für Einwegprodukte komplett einsparen. Systeme, bei denen Kunden für das Mitbringen eigener Behälter belohnt werden, können ebenfalls helfen, die Betriebskosten zu senken.

Kooperationen und Sammelbestellungen: Wer sich mit anderen Gastronomen in der Region zusammenschließt, kann Verpackungen in größeren Mengen günstiger einkaufen. Das schafft Synergien und senkt die Kosten für jeden einzelnen Betrieb.

Fördermittel nutzen: In vielen Bundesländern gibt bereits Förderprogramme wie z.B. das KfW-Umweltprogramm oder das Umweltinnovationsprogramm (BMUV), die den Wechsel auf nachhaltige Verpackungen finanziell unterstützen. Gastronomen sollten sich über mögliche Zuschüsse informieren, um die Umstellung zu erleichtern.

Nachhaltigkeit als Marketingvorteil

Umweltfreundliche Maßnahmen sind nicht nur gut für die Umwelt und den Geldbeutel, sie können auch als Marketingstrategie dienen. Transparente Kommunikation stärkt das Image und zieht neue Kunden an.

Kunden informieren: Es ist wichtig, Kunden aufzuzeigen, welche nachhaltigen Schritte man als Betrieb unternimmt. Das kann auf Verpackungen, Speisekarten oder durch Aushänge im Restaurant passieren.

Zertifikate und Siegel: Umweltzertifikate wie der „Blaue Engel“ oder das „EU Ecolabel“ können Vertrauen schaffen und zeigen, dass es einem mit der Nachhaltigkeit ernst ist.

Online präsent sein: Nachhaltigkeit sollte auch auf Social Media eine Rolle spielen. Mit interessanten Posts auf Instagram, Facebook oder der eigenen Website kann man die umweltfreundlichen Lösungen präsentieren und die Beziehung zu umweltbewussten Kunden stärken.

Fazit

Nachhaltige Verpackungen sind eine echte Chance für die Gastronomie. Sie tragen nicht nur zum Umweltschutz bei, sondern können langfristig auch Kosten senken und das Geschäft zukunftssicher machen. Mit den richtigen Maßnahmen und einer cleveren Kommunikation lassen sich neue Kundengruppen ansprechen und bestehende Kunden enger an das Unternehmen binden. Der Umstieg lohnt sich – für die Umwelt, den Betrieb und die Kunden.

 

*Der Beitrag wurde sorgfältig recherchiert, erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit und inhaltliche Korrektheit. Irrtümer vorbehalten.

*Bildnachweis: Pixabay und Pexels